Eine Story aus Tulum

Es ist der vorletzte Tag des Monats Mai 2021 und ich befinde mich auf dem Weg zum nächsten Workshop des Soulfulfestivals.
Endlos weiße Strände laufe ich entlang mit meinem Rucksack auf dem Rücken, den Flipflops in der einen, dem Handy in der anderen Hand, um mir mit Hilfe von Google Maps eine Orientierung zu verschaffen. Nicht wissend wo genau sich welches Hotel befindet und wo genau innerhalb der verschiedenen Resorts die Workshops stattfinden sollten, laufe ich einfach weiter. Zuerst natürlich in die völlig falsche Richtung. Auf einmal kommt ein Mensch vom Hotel auf mich zu gerannt und meint er wüsste, wer mir weiterhelfen könne. Barfuß also, mit meinem Rucksack irgendeinem Hotelangestellten hinterher- einer, welcher endlich mal weiß, welches Hotel ich suche. In der Nase ständig der Duft von Meeresluft vermischt mit Räucherstäbchen und überall meine Traumsprache, welche an meine Ohren dringt. Endlich habe ich den Raum, welcher eine Art Bibliothek darstellen soll, gefunden. Dort angekommen ist da nur Stille und eine angenehme Kühle. Das Rauschen des Meeres ist aus der Ferne zu hören obwohl der Strand direkt vor meinen Augen liegt. Eine Galerie im Raum. Ich laufe die Treppe hoch und zwischen Traumfängern und Federn welche von der Decke hängen, gehe ich zu diesem kleinen, runden Fenster und sehe hinaus. Ein Traum. Wie wundervoll die Natur doch sein kann. Da ist nur diese Stille und von Weitem das Meeresrauschen zu hören, und da bin ich, alleine in diesem Raum, an diesem Fenster. Es ist ein so intensiver und schöner Moment für mich. Das zeigt mir wieder einmal, dass es einfach die kleinen Momente im Leben sind, welche uns wirklich glücklich machen. Barfuß durch den heißen Sand zu gehen. Den Kontrast zu spüren wenn du von dieser Schwüle und Hitze in einen kühlen Raum kommst. Traumfänger die von der Decke hängen, deine Sinne berühren und das Auge ansprechen. Der Blick aus dem Fenster auf Palmen, Strand und Meer, welcher dich inne halten und dich noch ein Stückchen mehr Dankbarkeit erfahren lässt.

Ich nehme also bei diesem Meditationsworkshop teil, kombiniert mit einer sanften Yogastunde. Die Meditation wird auf Englisch abgehalten und weil ich schon seit früh Morgens wach bin, bereits eine Vinyasa Yoga Stunde hinter mir habe, es erst 10:00 Uhr morgens ist und ich noch recht müde bin, schlafe ich einfach fast ein. Zumindest bin ich im Halbschlaf und träume vor mich hin, während ich mit einem Ohr der Stimme auf Englisch und mit dem anderen den Stimmen in meinem Traum lausche. Irgendwann wache ich dann wieder auf, als die Meditation halt zu Ende ist. Es ist irgendwie lustig weil mir sowas normalerweise nicht so oft passiert, zumindest nicht wenn ich im Sitzen meditiere. Von der Meditation habe ich also nicht viel mitbekommen aber ich weiß noch, dass es um die Intuition ging und darum, auf die innere Stimme zu hören. Das ist es, was ich nicht nur von diesem Workshop sondern von dem ganzen Tag des Festivals mitnehme: Auf meine innere Stimme zu hören. Meine Intuition, welche mich von Morgens bis Abends durch die schönsten Hotelketten Tulums begleitet hat, welche mich zu wundervollen Menschen und spannenden Workshops, Acro-Yoga Sessions und Yoga Stunden geführt hat. Eigentlich ist die Story aus Tulum eine ganz andere und eigentlich ist es auch gar nicht diese, aber wie gesagt: Es geht um die kleinen Dinge. Und diese kleine Story soll bewusst machen, wie sehr wir aus jenen kleinen Augenblicken, Begegnungen, Unterhaltungen und einmaligen Momenten schöpfen und uns in Dankbarkeit üben können, wenn wir mit offenen Augen und Herzen durch diese Welt wandern und achtsam bleiben.


Amor y Unidad. Liebe und Einheit.

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